Derzeit sind laut offiziellen Zahlen etwa 2/3 aller Menschen in Deutschland doppelt gegen das Coronavirus geimpft. Aktuell steigt die Zahl der Neuinfektionen wieder deutlich an. In diesem Zusammenhang wird derzeit viel darüber diskutiert, ob und wann es sinnvoll ist, den bisher erworbenen Impfschutz mittels einer Auffrischungsimpfung erneuern zu lassen.
Bei diesem sog. “Corona-Booster“wird der zu impfenden Person eine weitere Dosis eines der zugelassenen mRNA-Impfstoffe verabreicht. Grund hierfür ist der nachlassende Immunschutz, der etwa ein halbes Jahr nach der zweiten Impfung auftreten kann. Ist es nun aber sinnvoll, dass jeder(mann) diese Auffrischung erhält?
Noch ist es umstritten, inwieweit hier eine allgemeine Empfehlung auszusprechen ist. Auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und Untersuchungen lässt sich aber bereits erkennen, dass insbesondere bei bestimmten Personengruppen wie hochbetagten Menschen, immungeschwächten Personengruppen oder anderen Angehörigen von Hochrisikogruppen die dritte Impfung zu einer deutlich höheren Antikörperbildung führt und dem nachlassenden Immunschutz so effektiv vorgebeugt werden kann. Die Immunabwehr wird hierdurch deutlich gestärkt und Impfdurchbrüche, die besonders in diesen Bevölkerungsteilen häufiger zu einem schweren Krankheitsverlauf führen können, fallen geringer aus. So besteht u.a. hinsichtlich Personen ab 70 Jahren, Bewohnern/ Betreuten in Pflegeeinrichtungen, Pflegepersonal und Personal in medizinischen Einrichtungen mit direktem Patientenkontakt sowohl seitens des Gesundheitsministeriums wie auch der STIKO (= Ständige Impfkommission) Einigkeit hinsichtlich einer Empfehlung für die dritte Corona-Schutzimpfung. Das Gesundheitsministerium stellt darüber hinaus klar, dass grundsätzlich alle Bundesbürger einen solchen Booster bei Anspruch auf Übernahme der Kosten bekommen können. Die STIKO prüft derzeit, inwieweit Auffrischungsimpfungen gegen SARS-CoV-2 in Deutschland für alle empfohlen werden sollen und will dies möglichst kurzfristig in wenigen Wochen entscheiden. Keine Empfehlung für eine Auffrischungsimpfung gibt es dagegen für Personen, bei denen vor oder nach der COVID-10-Impfung eine Corona-Infektion mittels eines PCR-Tests nachgewiesen wurde.
Die Booster-Impfungen können sowohl durch niedergelassene Ärztinnen/Ärzte, mobile Teams der Impfstellen und Betriebsärztinnen/-ärzte wie auch in den Impfzentren der Länder erfolgen. Die Organisation und Durchführung liegt dabei in der Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer.
Auch wichtig: Einer gleichzeitigen Impfung von Coronaimpfung/-auffrischung und Grippeimpfung steht nichts im Wege, da es sich bei dem Grippe-Impfstoff um einen Totimpfstoff (sog. Ganzvirus-Vakzin, bei dem die Krankheitserreger inaktiv bzw. abgetötet sind) handelt.
Bleiben Sie gesund!