“Mehr testen für weniger Corona“ – unter diesem Motto lassen sich die Bemühungen im Kampf gegen die Pandemie und die neuen Möglichkeiten durch die verschiedenen Corona-Schnelltests zusammenfassen. Im Dickicht der unterschiedlichen Verfahren gilt es den Überblick zu behalten, welcher Test wann der Richtige ist.

Zum einen gibt es die sog. PCR-Tests, bei denen durch medizinisches Personal ein Nasen- oder Rachenabstrich vorgenommen wird. Die Auswertung dieses Tests erfolgt im Labor. Hier können kleinste Virusmengen so lange vervielfältigt werden, bis eine nachweisbare Menge entsteht. Die Auswertung dauert mindestens einen Tag, dafür handelt es sich um die zuverlässigste Testmethode. Anzuwenden ist diese Art der Testung bei Menschen mit Symptomen, bei einem Verdachtsfall (z.B. bei Personen, welche innerhalb der letzten 14 Tage engeren Kontakt zu einem bestätigten Covid-19-Fall hatten) oder einem positiven Antigen-Schnell- bzw. Selbsttest. Zum Einsatz kommen dabei auch die PCR-Schnelltests, welche vor allem in Pflegeeinrichtungen oder Notaufnahmen angewendet werden. Diese bieten durch eine vereinfachte Verfahrensweise (kein Labor notwendig) schnellere Ergebnisse, können aber nicht den gleichen Zuverlässigkeitsgrad wie die herkömmliche Herangehensweise bieten.

Bei den Antigen-Schnelltests wird nicht das Erbgut des Virus nachgewiesen, sondern spezielle Eiweißfragmente aus der Hülle. Auch dieser Test kann ausschließlich von geschultem Personal vorgenommen werden und bietet den großen Vorteil, nach bereits ca. 15-30min ein Ergebnis anzuzeigen. Er ist bei Menschen ohne Krankheitssymptome, bspw. als vorbeugender Test bei geplanten Besuchen, einsetzbar. Nach Abschluss des Tests wird ein schriftlicher oder digitaler Nachweis über das Ergebnis ausgestellt, wie dies auch beim PCR-Test der Fall ist. Hier muss daran gedacht werden, dass es keine abschließende Sicherheit gibt: Gerade zu Beginn einer Erkrankung, bei der noch keine Anzeichen einer solchen vorliegen, ist die Virenlast sehr gering und ggf. nicht nachweisbar. Laut derzeitigem Wissensstand ist der Infizierte in diesem Fall aber zumindest in geringerem Maße ansteckend. Sollte der Test positiv ausfallen, ist in jedem Fall ein zusätzlicher Labortest (s.o.) nötig.

Der Corona-Selbsttest ermöglicht es jedem, sich auch ohne Vorkenntnisse im medizinischen Bereich selbst mithilfe der Gebrauchsanleitung zu testen. Das Testergebnis ist 24 Stunden gültig und zumeist kommt auch hier ein Wattestäbchen zum Einsatz. Die Testperson ermittelt das Ergebnis über einen Teststreifen. Darüber hinaus sind mittlerweile auch Gurgel-, Spuck- und Lutschtests entwickelt worden. Die Zuverlässigkeit ist hier nicht so hoch wie bei den zuvor genannten Testmethoden, ein (Ergebnis-)Zertifikat erhält man nicht.

Darüber hinaus weisen die Antikörpertests (auch als Schnelltests verfügbar) in erster Linie eine abgelaufene Infektion nach. Hier hat der Körper bereits Antikörper gegen den Erreger gebildet. Antikörpertests sagen allerdings nichts darüber aus, ob die Betroffenen noch infektiös sind, wie lange die Infektion zurück liegt oder ob ein ausreichender Immunschutz gegen eine erneute Infektion vorhanden ist. Er eignet sich eher dafür aufzuzeigen, wie viele Personen schon unbemerkt eine Infektion hatten.

Wenn Sie Fragen zu den verschiedenen Testmethoden, insbesondere zu dem von uns in der Apotheke angebotenen Antigen-Schnelltest haben, sprechen Sie uns gerne an.

Und bitte denken Sie daran: All die verschiedenen Testverfahren ersetzen nicht das Einhalten der AHA+L-Regel, also Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen und regelmäßig lüften.