“Sport ist Mord.“ – Diese alte Redewendung, die von Winston Churchill stammt, sollte man natürlich nicht zu ernst nehmen. Aber wer gerade mit einer neuen Sportart begonnen oder seinen Körper überbeansprucht hat, der kennt nur zu gut das folgende Leiden: Muskelkater.
Darunter versteht man einen durch kleine Faserrisse entstehenden Muskelschmerz (z.B. in den Oberschenkel- oder Wadenmuskeln), der meist zeitversetzt als Folge hoher Belastungen oder ungewohnter Bewegungsabläufe auftritt. Durch die Risse dringt Wasser und führt zu kleinen Ödemen. Der Muskel dehnt sich aus, was dann die Schmerzen verursacht.
Auch wenn vielerorts noch angenommen wird, das Auftreten eines starken Muskelkaters stehe für ein besonders effektives Training, ist eher das Gegenteil der Fall: Die Funktion der Muskeln ist mindestens vorübergehend beeinträchtigt. Daher sollte das Training auf Dauer dahingehend angepasst werden, eine Belastungssteuerung in der Art zu erreichen, dass die Schwelle zu maximal ganz leichten Schmerzen nicht übertroffen wird.
Doch was tun, wenn sich der Muskelkater bereits eingestellt hat?
Eine Möglichkeit stellt das Baden in kaltem Wasser dar. Die Kälte hilft Entzündungen zu hemmen, Schwellungen und Schmerzen abzumildern und so auch den Muskelkater abzumildern. Auf der anderen Seite können gleichermaßen Wärmebehandlungen wie Saunagänge oder Wärmebäder bei akutem Muskelkater einen wirkungsvollen Effekt für die Regeneration bringen. Die Wärme regt die Durchblutung der Muskulatur an und begünstigt den Heilungsprozess.
Definitiv heißt ein Muskelkater auch, zunächst eine Trainingspause einzulegen und die Intensität des Trainings im Folgenden anzupassen. Sofortiges Weitermachen ohne vorheriges Verheilen der Fasern kann zu schwerwiegerenden Verletzungen wie Muskelfaserrissen führen. Stattdessen können das Faszienrollen oder lockere Bewegungsübungen wie kurze Spaziergänge ein wirksames Mittel sein, um die Genesung zu beschleunigen. Massagen dienen dagegen dem eigenen “Wohlfühlbefinden”, als hier wirksam zur Regeneration beizutragen.
Des Weiteren wird bestimmten Lebensmitteln eine symptomlindernde Wirkung zugesprochen, so in etwa dem Ingwer, welches den Laktatabbau in den Muskeln vorantreibt. Sauerkirschsaft soll durch die in den Kirschen enthaltenen Antioxidantien Schmerzen reduzieren und die zügige Erholung fördern.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass die kleinen Verletzungen, die sich als Muskelkater bemerkbar machen, aber nicht schlimm sind und wieder ausheilen, sofern man das Training nicht dauerhaft übertreibt. Stattdessen hilft regelmäßiges, angepasstes Training, um von vornherein keine Schmerzen infolge von überbeanspruchten Muskeln entstehen zu lassen. Wenn Sie mit dem Sport erst starten, fangen Sie langsam an und gewöhnen Sie sich an die neue Belastung. Ihr Körper wird es Ihnen danken!